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Gildeplatz - Hafenstraße
Gebäudekomplex Haniel

47119 Duisburg-Ruhrort


Geodaten

51°27'04.7"N 6°43'58.9"E


 

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Gildeplatz - Hafenstraße

Ruhrort geht auf eine seit 1371 belegte Zollstelle auf dem "Homberger Werth", einer Insel in einer Rheinschleife, zurück.

1716 ging man daran, ein altes Ruhrbett südlich der Stadt zu einem geschützten Hafenbecken für Anker- und Lagerplätze und Werftbetriebe auszubauen. Damit begann die Erfolgsgeschichte der heutigen Duisburg-Ruhrorter Häfen. Der wirtschaftliche Aufschwung machte bald auch die erste Stadterweiterung notwendig . 1756 wird auf einem dieser Grundstücke Hafenstraße 10 das sog. Packhaus Haniel errichtet. Bauherr war der damalige Bürgermeister Jan Willem Noot, dessen Tochter Aletta 1761 Jacob Haniel heiratete. Nach dem frühen Tod ihres Mannes führte sie das Unternehmen "Jocob W. Haniels seel. Wittib" für Kolonialwarenhandel 26 Jahre lang erfolgreich und erweiterte es um Speditionsgeschäfte und den Kohlehandel mit eigenen Lagerplätzen, sog. Niederlagen. Ihre Söhne Franz und Gerhard Haniel übernahmen das Geschäft und legten den Grundstein für den Aufstieg des bis heute bestehenden Handelshauses Franz Haniel & Cie. GmbH.

Das breit gelagerte dreigeschossige Walmdachhaus mit Zwerchgiebel in der Mitte und zwei Eingangstüren diente je zur Hälfte als Kontor- und Lagergebäude und als Wohnhaus und prägte einen in Ruhrort mehrfach überlieferten Typus. Heute ist hier das Haniel Museum untergebracht, wo mit zahlreichen Exponaten die Firmengeschichte ab 1756 dargestellt und zugleich Einblicke in die Entwicklung des Bergbaus, der Eisen- und Stahlindustrie sowie der Schifffahrt vermittelt werden.

Zu beiden Seiten wird das Packhaus von weiteren Gebäuden eingefasst, die zum Komplex Haniel gehören. Das kleinere, nur fünfachsige und zweigeschossige Nachbarhaus zur linken Seite wurde vor 1782 für den Obersalzinspektor Dietrich Walther Noot errichtet, im Laufe der Jahrhunderte mehrmals umgebaut und dient heute als Haniel Gästehaus.

Auf der rechten Seite des Packhauses schlossen sich ein weiteres Gebäude, das nicht mehr existiert, und der alte Friedhof Ruhrorts an. Nach Plänen des Duisburger Architekten Wilhelm Weimann wurde 1921 - 1923 eine Verwaltung gebaut. Die damalige Bedeutung des Unternehmens unter Generaldirektor Welker spiegelt sich in der repräsentativen, an Bauformen der Barockzeit orientierten Fassade zum Gildeplatz mit Wappen über dem Portal. Entlang der Landwehrstraße wurde das Bürohaus 1975-77 in moderner Bauweise durch die Münchner Architekten Böninger und Biedermann erweitert. Die Gärten der Stammhäuser mit altem Baumbestand blieben über die Jahrhunderte weitgehend erhalten und bilden heute den "Franz-Haniel-Platz", dem alle Häuser zugeordnet sind. Der Zugang erfolgt von der nördlich verlaufenden Dr.-Hammacher-Straße aus. Den Westflügel des Komplexes schließt seit 1993 die Franz Haniel Akademie. Für die Entwicklung Ruhrorts bis in heutige Zeit hat das Haus Haniel in der Kontinuität seiner unternehmerischen Tätigkeit eine hohe Bedeutung. Stiftungen wie ehemals Haniel's Krankenstiftung nahe dem Karlsplatz und das durch Eduard Carp finanzierte Hallenschwimmbad, heute Binnenschifffahrtsmuseum, sowie die Carp-Schule dokumentieren das Engagement für die Stadt und ihre Menschen. Im Stadtbild nimmt der Franz-Haniel-Platz mit seiner Bebauung als größter zusammenhängender Komplex eine herausragende Stellung ein und schlägt die Brücke zwischen Geschichte und Gegenwart.

Quelle: Route Industriekultur