Menu:

Stadtwappen


Kontakt & Infos

Brückenensemble Unionstraße

44135 Dortmund

Brückenensemble Oestermärsch
Oestermärsch / Gronaustraße
44137 Dortmund

Doppelbrücke Weißenburger Straße
Weißenburger Straße / Oesterholzstraße
44145 Dortmund


Geodaten

Brückenensemble Unionstraße:
51°30'56,1"N, 7°26'51"O

Brückenensemble Oestermärsch:
51°31'12.8"N 7°28'26.1"E


Doppelbrücke Weißenburger Straße:
51°31'13.4"N 7°28'45.9"E


Wikipedia


 

Links:

Homepage

Offizielle Internetpräsentation der Stadt Dortmund

Dortmund

ausführliche Informationen zur Stadt Dortmund

BvB Dortmund


 

Dortmund

 


Dortmunder Eisenbahnbrücken-

Ensemble

Nach der Eröffnung der Bergisch-Märkischen Eisenbahn im Jahre 1849, die in Dortmund auf die zwei Jahre zuvor fertig gestellte Köln-Mindener Eisenbahn traf, entwickelte sich die Stadt zum ersten Eisenbahnknotenpunkt des aufstrebenden Industriereviers und trug zu ihrem raschen wirtschaftlichen Aufschwung bei. An den Bahnlinien ließen sich zahlreiche Industrieunternehmen nieder. Dortmund besaß in den 1880er Jahren das dichteste Eisenbahnnetz im Ruhrgebiet. Zu den Strecken des öffentlichen Personen- und Güterverkehrs kamen die Anschlussbahnen der Zechen und großen Industriebetriebe. Doch mit der räumlichen Ausdehnung der Stadt, dem hohen Bevölkerungswachstum und dem steigenden Verkehrsaufkommen erwies sich die Eisenbahn auch immer mehr als innerstädtisches Verkehrshindernis. Besonders betroffen war der Verkehr zwischen der Innenstadt und den schnell wachsenden nördlichen Stadtvierteln. Dazwischen lagen die Gleisanlagen der Köln-Mindener- und Bergisch-Märkischen Eisenbahn. An den Übergängen kam es immer wieder zu langen Wartezeiten.

1895 ergab eine Verkehrszählung, dass an drei Tagen die Bahnschranken in 16 Stunden etwa 11 Stunden geschlossen waren. Viele Arbeiter kamen auf Grund der Wartezeiten zu spät zur Arbeit und mussten dafür Lohnabzüge in Kauf nehmen. Es dauerte noch acht Jahre, bis sich Stadt und Bahndirektion auf die Einzelheiten einigen konnten. Am 12.12.1910 war es dann so weit: Mit der Einweihung des neuen Hauptbahnhofs und der gleichzeitigen Verlegung der Zulaufstrecken in Dammlage hatte auch das „Eisenbahnelend“ ein Ende.

Die Unionstraße wird südlich von der ehemaligen Bergisch-Märkischen Eisenbahn und nördlich von der früheren Köln-Mindener Eisenbahn überquert. Die beiden Brückenkomplexe wurden 1910/1911 erbaut und bestehen aus sieben bzw. fünf Einzelbrücken, die jeweils zu einer Brücke zusammengefasst sind. Da die Bahndämme in der Stadt möglichst niedrig gehalten werden sollten, musste beim Brückenbau eine Konstruktion gewählt werden, die dennoch die erforderliche Durchfahrthöhe gewährleistete. Das Bogenfachwerk mit Zugband erfüllte diese Anforderung, da der Brückenträger in der Straßenmitte entsprechend schmal ausgeführt werden konnte. Am Bau der Brücken über die Unionstraße waren alle drei großen Dortmunder Stahlbaufirmen beteiligt: August Klönne, C.H. Jucho und Dortmunder Union Brückenbau. Eine eingleisige Metallbrücke im nördlichen und eine ältere sowie eine moderne Betonbrücke im südlichen Bereich vervollständigen das Ensemble, das Brückenbauwerke unterschiedlicher Konstruktion und Entstehungszeit vereinigt.

Nördlich der Dortmunder Innenstadt gibt es weitere Brückenensemble:
Ein besonders beeindruckendes befindet sich an der Gronaustr./Oestermärsch, zwischen Innenstadt und Borsigplatz. Auf Straßenniveau verkehrt hier die Stadtbahn-Linie U44 zur Westfalenhütte. Darüber befindet sich ein doppelstöckiges Brückenbauwerk. Die untere Brücken-Ebene wird von Zügen der Strecke Dortmund Hbf - Lünen - Münster bzw. Gronau befahren. Die Fachwerk-Brücke wurde 1895 von der Fa. August Klönne erbaut. Es ist eine komplett vernietete schiefe Brücke mit einem mittig angeordneten Längsträger und zwei biegesteifen Rahmen als Verstärkung in den Obergurten. Die darüber liegende Stahlträger-Brücke trug früher die Gleise der Strecke Dortmund Ost - Dortmund-Eving. Diese Strecke ist inzwischen stillgelegt; sie war Ausgangspunkt der bis 1905 privaten Dortmund-Gronau-Enscheder Eisenbahn.

Eine weitere interessante Brückenkonstruktion bilden die Brücken der Köln-Mindener Strecke östlich des Hauptbahnhofs über die Weißenburger Straße/Oesterholzstraße. Die südliche Vollwandrahmenbrücke ohne Zugband wurde 1937 von der Fa. Klönne gebaut, die unmittelbar nördlich anschließende Fachwerkbrücke von 1908 stammt von C.H. Jucho. In unmittelbarer Nähe befanden sich auch ihre Produktionsstätten: Die Areale der ehem. Stahlbau-Weltfirmen „August Klönne“ (Weißenburger Str. 75) und „C.H. Jucho“ (Weißenburger Str. 73).

Quelle: Route Industriekultur