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Bochum

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Siedlung Stahlhausen
Stahlhauser Str. / Baarestraße / Gremmestraße /Lerschstraße / Pinagelstraße
44793 Bochum

Geodaten

51°28'34.6"N 7°11'48.3"E


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Siedlung Stahlhausen

Die Siedlung Stahlhausen bildete den Auftakt der Wohnungsbautätigkeit des Bochumer Vereins für seine Mitarbeiter. Sie ist heute die älteste Stahlarbeitersiedlung in Bochum und eine der ältesten überhaupt.

Mitte der 1860er Jahre entstanden südwestlich des Werksgeländes die ersten 34 Gebäude nach dem „Mühlhauser Typ“. Dieser im französischen Mülhausen entwickelte Baustil war durch vier um einen quadratischen Kreuzgrundriss gegliederte Wohnungen gekennzeichnet. Jede Wohnung besaß einen separaten Eingang und ein eigenes Treppenhaus, das in den Keller und zum Obergeschoß führte. Die genormte Bauweise war äußerst spartanisch, erlaubte aber einen damals als günstig angesehenen Kompromiss zwischen geringem Kostenaufwand und aufgelockerter Struktur, die jeder Familie zudem die Gelegenheit zur Gartenwirtschaft bot. Bauten aus dieser Zeit befinden sich noch an der Stahlhauser Straße und der Gremmestraße sowie vereinzelt im Siedlungsbereich. Der Name „Colonie Stahlhausen“, sollte die Verbundenheit zwischen dem Stahl erzeugenden Werk und dem Wohnort der hier sesshaft werdenden Stammarbeiterschaft verdeutlichen.

Bis Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Siedlung Stahlhausen in mehreren Ausbaustufen auf über 90 Wohngebäude für bis zu zwölf Familien mit insgesamt über 460 Wohnungen in unterschiedlichen Haustypen erweitert. Dazu kam seit 1874 im Bereich der heutigen Feuerwache das „Bullenkloster“, eines der größten Kost- und Logierhäuser des Ruhrgebiets mit 150 Wohnstuben für 1.200 Arbeiter. Mit einem zentral gelegenen Schulgebäude besaß die Siedlung den Charakter einer eigenen Stadt.

Die in den 1870er Jahren u.a. an der Baarestraße errichteten Häuser der Werksbeamten unterschieden sich grundlegend von den schmucklosen der Arbeiter. Sie besaßen uneinheitliche Grundrisse durch Vor- und Rücksprünge, verzierte schmiedeeiserne Geländer und Vordächer. Eine aufwendige Gestaltung mit Gesimsen, umlaufender Zierkeramik, bogenförmigen Fensteröffnungen in Verbindung mit Ziegelläuferschichten sowie Putzfeldern machten den Statusunterscheid der Bewohner auf den ersten Blick erkennbar.

Im Verlauf des Zweiten Weltkriegs wurde der Zentralbereich der Siedlung Stahlhausen, die 1940/41 einen Hochbunker an der Baarestraße erhalten hatte, weitgehend zerstört. Der Wiederaufbau der 1950er Jahre erzeugte ein neues Siedlungsbild, da die neuen Mehrfamilienhäuser in lockerer Bauweise mit größeren Abständen und ohne begrenzende Einfriedungen realisiert wurden. Trotz dieser starken Substanzveränderungen hat sich der Charakter einer geschlossenen Siedlung erhalten, grenzt sie sich doch aufgrund ihrer städtebaulichen wie architektonischen Merkmale deutlich von der Umgebung ab. Die Eingrünung mit Straßenbäumen, Hecken und Grünflächen macht sie zu einer grünen Enklave inmitten der ehemaligen Werksflächen des Bochumer Vereins.

Quelle: Route Industriekultur