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Bochum

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Schlegel-Brauerei
Am Schlegelturm
44787 Bochum

Geodaten

51°28'52.0"N 7°12'52.0"E


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Schlegel-Brauerei

1850 richtete der bayerische Braumeister Johann Joachim Schlegel (1821-1890) in Bochum die erste Brauerei der Stadt für untergäriges bayerisches Bier ein und eröffnete vier Jahre später im Wirtshaus Hasselkuss an der Alleestraße die „Bayerische Bierbrauerei J. Schlegel“. 1859 begann der Bau einer modernen Brauerei im Bereich des heutigen Schlegelturms auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Etwa gleichzeitig mit Schlegel hatte auch Moritz Scharpenseel eine „Bayerische Bierbrauerei“ gegründet. Zusammen stiegen sie in den folgenden Jahrzehnten zu den größten Bochumer Braustätten auf.

1903 wurde als Firmenzeichen ein den bayerischen Landesfarben folgendes Emblem mit drei weißen Küferhämmerchen auf blauem Grund eingeführt wurde. Die Bevölkerung interpretierte es jedoch als von den Bochumer Stadtfarben und dem bergmännischen Zeichen Schlägel und Eisen inspiriert. Aus dieser Zeit stammt auch der langjährig verwendete Werbeslogan: „Bochums Dreiklang, merk ihn Dir: Kohle, Eisen, Schlegel-Bier“.

Ende des Ersten Weltkriegs fusionierten die Schlegel-Brauerei und die Scharpenseel-Brauerei zur Schlegel-Scharpenseel-Brauerei AG. Das neue Unternehmen wuchs in den folgenden Jahren durch die Übernahme mehrerer Brauereien. Bis Ende des Jahrzehnts entstand ein Brauereikonzern mit einem Jahresausstoß von 325.000 Hektolitern. Im Angebot waren nun zahlreiche Biersorten für jeden Geschmack sowie Erfrischungsgetränke. Als nächstgrößte Bochumer Brauereien überlebten die Konzentrationswelle nur die Müser-Brauerei in Langendreer und die Brauerei Fiege.

Diese Entwicklung begleitete ein großzügiger Ausbau der Bochumer Brauanlagen, wo große Teile der Produktion zusammengefasst wurden. Das neue, weithin sichtbare Wahrzeichen bildete der 1926/27 durch den Bochumer Architekten Heinrich Schmiedeknecht errichtete 58 m hohe Silo-Turm, dem bis 1930 das neue fünfgeschossige Hauptverwaltungsgebäude an der Straßenseite vorgelagert wurde. Gleichzeitig entstanden das Bochumer Rathaus sowie auf dem Nachbargrundstück das Gebäude der Hauptpost, sodass das Zentrum Bochums für mehrere Jahre zur Großbaustelle wurde.

In den ersten Nachkriegsjahren beschränkte sich der Betrieb wegen des alliierten Brauverbots auf Erfrischungsgetränke. Erst 1949 waren wieder Schlegelbiere erhältlich. Während das Verwaltungsgebäude für den in diesem Jahr in Bochum stattfindenden Katholischen Kirchentag als dreigeschossiges Hotel wiederaufgebaut wurde, dauerte die Instandsetzung der Werksanlagen bis 1954. Im Jahr des 100. Firmenjubiläums gehörte die Schlegel-Scharpenseel-Brauerei zu den zehn größten Brauereien Deutschlands mit weltweiten Geschäftsbeziehungen.

Im Verlauf der zweiten großen Konzentrationswelle im Brauereisektor wurde die Schlegel-Brauerei 1971 mit der Dortmunder Union-Brauerei verschmolzen. Als neues Logo diente von nun an ein stilisiertes Familienwappen der Familie Schlegel, da viele das alte infolge der fortschreitenden Bergbaukrise mit negativen Assoziationen verbanden. 1980 folgte die Einstellung der Erzeugung im Bochumer Stammhaus. Als einzige Bochumer Brauerei überlebte Moritz Fiege. Zwischen 1983 und 1985 wurde ein Großteil der Schlegel-Gebäude abgerissen und das Gelände mit Wohn-und Bürogebäuden bebaut. Erhalten blieben der Schlegelturm und das Verwaltungsgebäude mit der Gaststätte. Seit 2003 wird durch neue Markeninhaber wieder Schlegel-Bier der klassischen Sorte „Urtyp“ vertrieben.

Quelle: Route Industriekultur