Bochum
Arbeiterhäuser Am Rübenkamp
Die unmittelbar an der Zeche Hannover gelegene Siedlung „Am Rübenkamp“ besteht aus drei Häusern, die zwischen 1888 und 1892 von privaten Bauherren, möglicherweise selbst Zechenmitarbeiter, zur Eigennutzung und Vermietung an Bergleute errichtet wurden. Die Häuser verfügten ursprünglich über jeweils 131 Quadratmeter Wohnraum und boten damit Platz für bis zu fünf Wohnungen. Dem Zweck entsprechend, waren die Grundrisse der Wohnungen durch Flure und Verbindungstüren flexibel gestaltbar, sodass zwischenzeitlich bis zu zehn Haushalte die einzelnen Häuser bewohnten. Noch vor dem Ersten Weltkrieg erwarb die Zeche, wohl zur Vermeidung von Ersatzzahlungen für Bergschäden, die Häuser und nutzte sie weiter als Wohnraum für Arbeiter.
Die drei Gebäude stehen in einer Reihe an der Straßenfront. Ihre hell verputzten Fassaden und die grünen Fensterläden an den Fenstern des Erd- als auch des Dachgeschosses prägen die Siedlung als gestalterische Elemente. Dazu kommen Gärten mit Stallgebäuden für die Nutztierhaltung. Selbst die Straße weist noch die zur Bauzeit übliche Schlackendecke auf. Trotz verschiedener Umbauten und Kriegszerstörungen hat sich so der einheitliche Charakter der Kleinsiedlung erhalten, zumal das mittlere Haus sich annähernd im Originalzustand von 1890/91 befindet.
1997 wurde die Siedlung von der Stadt Bochum als lebendiges Zeugnis der Wohn- und Lebensbedingungen der Bergarbeiter unter Denkmalschutz gestellt. Heute befindet sie sich im Besitz des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, der die Häuser als Ausstellungsobjekte des Industriemuseums Zeche Hannover innerhalb des LWL-Industriemuseums nutzt.
Quelle: Route Industriekultur