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Rombacher Hütte

Heute erinnert nur noch das ehemalige Verwaltungsgebäude der Westfälischen Stahlwerke an der Kohlenstraße an die montanindustrielle Geschichte des gegenüberliegenden Gewerbegebiets Rombacher Hütte. Der Bau wurde 1896 von Heinrich Köhler (1836-1907) errichtet, der in Bochum kurz darauf auch sein privates Wohnhaus, die Villa Nora, bauen ließ. Köhler hatte die Westfälischen Stahlwerke 1889 nach leitenden Tätigkeiten beim Bochumer Verein und als Miteigentümer des „Neuen Stahlwerks Daelen, Schreiber & Co.“, dem späteren Werk „Stahlindustrie“ des Bochumer Vereins, gegründet. Die Anlage umfasste ein Siemens-Martin-Stahlwerk, mehrere Walzstraßen und Mechanische Werkstätten, jedoch keine Hochöfen. Produziert wurden vor allem Eisenbahnmaterialien wie Radsätze, Federn, Schienen und Weichen.

Der dreigeschossige und dreiflügelige Backsteinbau besitzt an der Straßenseite ein mittig gelegenes Portal mit Treppenaufgang, das durch seitliche Säulen und einen Rundbogen sowie zwei zweigeschossige Vorbauten hervorgehoben wird. Dahinter befindet sich ein zentrales Treppenhaus unter einem Glasdach, das durch seine Gestaltung mit Galerien und Relief-Plastiken einen repräsentativen Eindruck vermittelt. Die Fassade ist symmetrisch gegliedert durch Gesimse und durchlaufende Putzstreifen in der Horizontalen. Die vertikale Gliederung erfolgte über die versatzartige Bauweise, die den Baukörper in fünf etwa gleich große Bereiche teilt. Die Gesamtordnung betont der massive Mauerwerkssockel, wo eine wohl in den 1920er Jahre angebrachte Inschrift auf die Nutzung des Gebäudes als Verwaltung des Bochumer Vereins hinweist.

Nach verschiedenen Besitzerwechseln gelangten die Westfälischen Stahlwerke 1921 zu den Rombacher Hüttenwerken. 1926 übernahmen die Vereinigte Stahlwerke AG die Anlagen und gliederten sie dem Bochumer Verein an, der sie als „Werk Weitmar“ führte. In der Bevölkerung hielt sich dagegen über lange Zeit der Name „Köhlers Fabrik“. Es folgte die Stilllegung zahlreicher Produktionsbereiche und die Konzentration auf die Schienenproduktion und den Stahlformguss, die Schwerpunkte bis zur schrittweisen Schließung des mittlerweile zum Krupp-Konzern gehörenden Werkes Anfang der 1970er Jahre.

Die Stadt Bochum erwarb 1980 das brachliegende Gelände, um dort ein Gewerbegebiet unter dem Namen „Rombacher Hütte“ auszuweisen. Welche Intention mit dieser Namensgebung verbunden war, ist unklar, da die fünfjährige Pleitephase unter diesem Eigentümer kaum als Reminiszenz geeignet scheint. So ging auch das Verwaltungsgebäude der Westfälischen Stahlwerke in den Besitz der Stadt über, die zunächst einen Abriss vorsah, es 1989 jedoch unter Denkmalschutz stellte. Damit wurde auch gewürdigt, dass es zu den wenigen Beispielen original erhaltener Verwaltungsarchitektur des 19. Jahrhunderts in Bochum gehört und zugleich das letzte Überbleibsel eines der in dieser Zeit bedeutendsten Unternehmen der Stahlindustrie darstellt.

Quelle: Route Industriekultur