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Bochum

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Kortum-Park
Wittener Straße
44789 Bochum


Geodaten

51°28'45.6"N 7°13'44.1"E


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Kortum-Park

Hinter dem 1957 an dieser Stelle neu eröffneten Bochum Hauptbahnhof liegt an der Wittener Straße der „Alte Friedhof“. Damals noch vor den Toren der Stadt angesiedelt, wurde der kommunale Begräbnisplatz 1819 eingeweiht, nachdem der bisherige Friedhof an der Kirche St. Peter und Paul den Anforderungen der wachsenden Gemeinde nicht mehr entsprochen hatte. Als die Stadt Bochum die Anlage nach mehreren Erweiterungen im Jahre 1884 für Reihenbegräbnisse schloss, nur noch Gruftbegräbnisse erlaubte und eine neue Friedhofsfläche an der Blumenstraße auswies, wurde er im Volksmund zum „Alten Friedhof“. Noch vor dem Ersten Weltkrieg erfolgte die Umwandlung in eine Parkanlage. Seit den 1960er Jahren setzte sich in Erinnerung an den hier bestatteten Arzt und Aufklärer Carl Arnold Kortum (1745-1824), den wohl berühmtesten Bochumer Bürger, zunehmend die Bezeichnung „Kortum-Park“ durch.

Der Kortum-Park ist ein typisches Beispiel städtischer Grabkultur des 19. Jahrhunderts im Ruhrgebiet. Dazu markiert er den eng mit der Aufklärung verbundenen Sinneswandel im Bestattungswesen, der sowohl aus veränderten ethisch-religiöse Anschauungen, aber auch aus wissenschaftlicher Erkenntnis und nicht zuletzt politischen Reformen resultierte. So besagte bereits 1794 das „Allgemeine Landrecht“ in Preußen, daß keine Bestattungen mehr innerhalb der engen Städte zugelassen werden sollten. Ausschlaggebend für die Durchbrechung des kirchlichen Bestattungsmonopols war schließlich die Verweltlichung der Bestattungsordnung in den von Napoleon verwalteten deutschen Gebieten ab 1805.

Heute sind nicht nur die Parkanlage mit dem wunderschönen alten Baumbestand, sondern gerade die reich geschmückten Grabstätten aus dem 19. Jahrhundert sehenswert. Ein Spaziergang durch den Kortum-Park zeigt die kulturhistorische Entwicklung der Sepulkralkunst vom Klassizismus bis zum Jugendstil und erlaubt zugleich einen tiefen Einblick in die lokale Wirtschaftsgeschichte. So finden sich auf dem gesamten Gelände zahlreiche Grabstätten bedeutender Bochumer Persönlichkeiten aus Bergbau und Industrie, darunter Jacob Mayer, Begründer des Bochumer Vereins, dessen erster Generaldirektor Louis Baare, Brauereigründer Johann Joachim Schlegel sowie die Maschinenbauunternehmer Carl und Robert Eickhoff.

Quelle: Route Industriekultur