Menu:

Bochum

Stadtwappen


Kontakt & Infos

Büro-Park
Königsallee 178
44789 Bochum


Geodaten

51°27'29.9"N 7°13'24.2"E



Links:

Homepage

Offizielle Internetpräsentation der Stadt Bochum

Bochum

ausführliche Informationen zur Stadt Bochum

Bergbaumuseum

Besuch - Ausstellung - Aktivität - Forschung

Planetarium

Wir holen Ihnen die Sterne vom Himmel

Eisenbahnmuseum

Ruhr-Uni

Starlight-Express

VFL Bochum


 

 

Bochum

 


Kosumverein Wohlfahrt

Die zwischen 1914 und 1916 errichteten Gebäude des „Roten Konsums“ an der Königsallee sind eines der letzten steinernen Zeugnisse der Bochumer Arbeiterbewegung. Jahrzehntelang diente der Komplex als Ausgangspunkt für ein umfangreiches Vertriebsstellennetz, das die Arbeiter und Bergleute in Bochum und Umgebung mit billigen Lebensmitteln und Haushaltswaren versorgte. Den Gründern der Ende des 19. Jahrhunderts aufkommenden demokratisch organisierten Konsumgenossenschaften ging es im Wesentlichen um zwei zentrale Punkte: Erstens wollte man durch den Großeinkauf beim Produzenten, unter Ausschaltung des verteuernden Zwischenhandels, die Einkaufspreise für die Arbeiter senken. Und zweitens sollte durch die Selbstorganisation des Ein- und Verkaufs sowie die Eigenproduktion von Waren die Abhängigkeit der Arbeiterschaft von unternehmenseigenen Konsumanstalten abgebaut werden.

Der „Konsumverein Wohlfahrt GmbH Bochum“ entstand 1912 durch Fusion der beiden Konsumgenossenschaften „Konsumverein Wohlfahrt für Weitmar, Stiepel und Umgegend“ (gegründet 1902) und dem Konsumverein für „Bochum und Umgegend“ (gegründet 1903). Nach Plänen des Bochumer Architekten Heinrich Schmiedeknecht wurden zunächst das fast 100 Meter breite Lager- und Betriebsgebäude sowie das Verwaltungsgebäude an der Königsallee errichtet. Die Anlage erhielt einen Anschluss an die Gleise der Strecke Bochum Nord-Weitmar, die aktuell zum „Springorum-Radweg“ ausgebaut werden. Nach dem Ersten Weltkrieg entstand neben dem Verwaltungsgebäude ein Wohnblock mit Dienstwohnungen, dem als letzter Bauteil 1927 noch das Ladengebäude folgte. Die ursprüngliche Bauform und das Dekor sind weitgehend erhalten.

Der Bochumer Konsumverein erlebte während der Weimarer Republik einen enormen Aufschwung. Durch die Angliederung vieler kleiner Vereine wuchs die Zahl der Mitglieder bis 1925 auf fast 38.000, die in 113 Vertriebsstellen Waren einkaufen konnten. Ende der 1920er Jahre war die Konzentration der Konsumvereine abgeschlossen. Neben dem „Konsumverein Wohlfahrt“ existierten im Ruhrgebiet nur noch zwei andere Genossenschaften.

Während des Nationalsozialismus wurden die Konsumvereine „gleichgeschaltet“ und in das „Gemeinschaftswerk der Deutschen Arbeitsfront“ überführt. Nach dem Zweiten Weltkrieg folgten die Neugründung des Konsumvereins Wohlfahrt und eine weitere Blütezeit mit nun bis zu 44.000 Mitgliedern. 1962 nach wirtschaftlichen Schwierigkeiten von der „Konsumgenossenschaft Dortmund-Hamm“ übernommen, gelangten beide 1969 in die COOP-Dortmund-Konsumgenossenschaft“, die zahlreiche Verkaufsstellen und auch die alte Bochumer Zentrale aufgab.

In dem Gebäudekomplex befindet sich heute der Gewerbepark Ehrenfeld mit über 30 Firmen. Die Gebäude stehen seit der Renovierung in den 1980er Jahren unter Denkmalschutz.

Quelle: Route Industriekultur