Bochum
Kemnader See
Der 1979 fertig gestellte Stausee ist der Jüngste in der Familie der fünf Ruhrstauseen des Ruhrverbands und hat sich zum Surf- und Segelparadies des Ruhrgebiets herausgemacht. Oberhalb des besonders flach in die Landschaft eingepassten Stauwehrs mit einer Stauhöhe von 2,60 Metern erstreckt sich der drei Kilometer lange und etwa 430 Meter breite See mit einem Inhalt von drei Millionen Kubikmetern und einer Oberfläche von 1,25 Quadratkilometern.
Der Kemnader See hat 2011 als letzter der fünf Stauseen, die der Ruhrverband an der unteren Ruhr betreibt, eine Wasserkraftanlage erhalten. Sie versorgt umgerechnet rund 1.200 Haushalte pro Jahr mit Strom. Bei einer Ausbauwassermenge von 35 Kubikmetern pro Sekunde und einer Nettofallhöhe von 2,40 Metern produziert das Kraftwerk jährlich rund 3,7 Millionen Kilowattstunden Energie.
Auch eine neue Fischaufstiegsanlage wurde angelegt, die die bereits vorhandene Fischtreppe am gegenüberliegenden Ufer ergänzt. Ein eigens angebrachter Rechen schützt die Fische davor, in die Wasserkraftturbine zu schwimmen. Kanus und Ruderboote passieren die Staustufe in einer Bootsgasse. Die Transportschifffahrt hat im mittleren Bereich der Ruhr heute keine Bedeutung mehr. Beim Bau des Sees wurde deshalb auf eine Schiffsschleuse verzichtet.
Für den an Wassersport interessierten Besucher gibt es Anlagen für Kanuten, Ruderer und Surfer sowie eine Segelschule. In den Monaten April bis Oktober verkehrt auf dem See das Fahrgastschiff MS „Kemnade“ mit einem regelmäßigen Fahrplan. Aber auch andere Freizeit Suchende kommen auf ihre Kosten. Spiel- und Sportanlagen, Inline-Skating und ein Fahrradverleih sowie das Freizeitbad Heveney bieten Erholung und Spaß. Wer an Industriegeschichte interessiert ist, findet am Nordufer des Sees die ehemalige Stollen- und Schachtanlage Gibraltar, die durch den Bergbauwanderweg Bochum-Süd erschlossen ist.
Quelle: Route Industriekultur