Bochum
Privatbrauerei Moritz Fiege
In Bochum und seiner näheren Umgebung sind sie an zahlreichen Gaststätten und Kneipen allgegenwärtig und unübersehbar: die grünweißen Farben der Privatbrauerei Moritz Fiege. Fiege-Pils ist hier ein Synonym für Bier, sozusagen Bochums Hausmarke.
Die Anfänge der Brauerei reichen bis in das 18. Jahrhundert zurück. Mindestens seit 1736 betrieb die Familie Fiege im Zentrum Bochums an der damaligen Beckstraße eine Schankwirtschaft mit angegliederter Branntweinbrennerei und später eigener Hausbrauerei. 1878 verlegte Moritz Fiege den Braubetrieb an den heutigen Standort an der Scharnhorststraße (jetzt Moritz-Fiege-Straße) in unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofs. Nachdem das Bier zwischenzeitlich unter dem Namen „Löwenbrauerei Moritz Fiege“ vertrieben worden war, begann 1926 die Produktion des bis heute klassischen „Moritz Fiege Pils“.
Die Privatbrauerei Moritz Fiege, neben Stauder in Essen die letzte ihrer Art im mittleren Ruhrgebiet, verbindet klassisches Brauhandwerk mit modernster Technologie. Mit ihrem mittlerweile als besondere Spezialität auch überregional anerkannten Pils überlebte die regelmäßig ausgezeichnete Ruhrgebietsbrauerei auch die Krisen und Marktumbrüche der 1920er und 1970er Jahre. Rund 65 Mitarbeiter erzeugen heute etwa 150.000 Hektoliter pro Jahr. Zum Angebot zählt neben zwölf Biersorten auch der Moritz Fiege Bierbrand.
Die Brauerei ist sich ihrer Tradition bewusst. Neben den Betriebsanlagen wurde ein kleines Museum, das Brauerei-Kontor, eingerichtet. Es bietet Informationen zur Geschichte der Bierherstellung und zahlreiche Exponate aus der Firmengeschichte. Die Brauerei und das Museum sind im Rahmen regelmäßig angebotener Führungen („BrauKultTour“), erlebbar. Seit Jahren ist der Standort zudem Teil der Extraschicht und während des Sommers mit dem Fiege Open Air Kino beliebter Treffpunkt an lauen Abenden.
Quelle: Route Industriekultur