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Colosseum

Allee Straße
44793 Bochum


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51°28'43.9"N 7°11'57.4"E


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Colosseum

Der Werksbetrieb des Bochumer Vereins formte eine auf die Anforderungen eines integrierten Hüttenwerks ausgerichtete Industrielandschaft. Stützmauern spielten bei dem im Standort „Westpark“ beschriebenen Konzept der unterschiedlichen Ebenen eine buchstäblich tragende Rolle, denn die künstlich angehäuften Massen benötigten Schutz vor Rutschungen und Abbrüchen. Dies galt insbesondere für den Bau großer Werksanlagen wie dem etwa 300 x 100 Meter großen Stahlwerksplateau. Hier entstand 1911/12 rund 16 m über dem unteren Geländeniveau in Ergänzung des älteren Werks von 1874 das neue Siemens-Martin-Stahlwerk II. Die Anlage bestand aus einer Gaserzeugerhalle mit Generatoren, der 80 Meter langen Mischerhalle, der Ofenhalle und der 120 Meter langen Gießhalle.

Das architektonische Konzept der mächtigen Stützmauer am Eingang des Westparks an der Alleestraße folgte zunächst dem Ziel hoher Stabilität bei gleichzeitig möglichst geringem Materialaufwand. Mittel zum Zweck war ein Arkadenstil, der ihr in Anlehnung an das berühmte Amphitheater in Rom bald den Beinamen „Colosseum“ einbrachte. Die Belegschaft bezeichnete sie dagegen als „Klagemauer“. Zur weiteren Stabilisierung der aus etwa 2,8 Millionen Ziegelsteinen errichteten Mauer wurden die Stützpfeiler durch queraussteifende, tragende Zwischendecken verbunden. Dadurch entstand zugleich ein nutzbares Gebäude, das in seinem Inneren Waschkauen, Büros und Materiallager beherbergte. Im unteren Teil existierten Kriechgänge, die im Zweiten Weltkrieg in das weiträumige, unterirdische Luftschutzsystem des Bochumer Vereins integriert wurden.

Mit dem Abriss der Siemens-Martin-Anlagen 1983 stand auch die Existenz des Colosseums auf dem Spiel. Nachdem bereits in den 1950er Jahren die Rundbogenöffnungen durch kleine rechteckige Fenster ersetzt worden waren und so die ursprüngliche Anmutung verloren ging, leitete nun die Beseitigung des oberen Stockwerks einen systematischen Verfall ein. Fehlende Dachaufbauten führten zu einem verstärktem Witterungseinfluss auf das Mauerwerk, sodass 1997 die Baufälligkeit festgestellt und ein Abbruch empfohlen wurde. Nach der Revitalisierung der Jahrhunderthalle entschlossen sich die Stadt Bochum und die Landesentwicklungsgesellschaft NRW 2005 zur Sicherung und Renovierung des Bauwerks. 2010 konnte das in neuem und ursprünglichem Glanz erstrahlende Colosseum sowie der davor liegende Platz eingeweiht werden.

Die sieben farbigen Stahlrohr-Skulpturen in der Rundbogenfassade wurden von dem renommierten Bochumer Künstler Friedrich Gräsel zwischen 1985 und 1990 geschaffen. Nachdem die Skulpturen das Colosseum bereits 1994 geschmückt hatten, gingen sie zunächst für einige Jahre auf Ausstellungsreise. Darauf erwarb sie die „Stiftung der Sparkasse Bochum zur Förderung von Kultur und Wissenschaft“ und ließ sie 2001 dauerhaft hier aufstellen.

Quelle: Route Industriekultur