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Stadtwappen


 

Geodaten:

51° 33' 0”N,6°29'58”E

Anfahrt:

Über die A57 bis Abfahrt Alpen. Dort auf die B58 Richtung Alpen und direkt die erste Straße rechts abbiegen auf die L491 (Xantener Straße). Nach ca. 3,3 Km stehen bds. der Straße zwei Parkplätze zur Verfügung.

Anmerkung:

Die Leucht ist nicht nur für Wanderer ein Pardies, sonder auch Radfahrer kommen hier auf ihre Kosten. Die großen Wege sind fahrradtauglich ausgelegt und durchziehen das Waldgebiet sehr großzügig. Ich selber bin schon öfters von Oberhausen mit dem Fahrrad hier hingefahren und geniesse es immer wieder durch diesen herrlichen Wald zu fahren. Die Tour kann hier angeschaut werden.

Die Leucht


 

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Fotos

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Alpen


Die Leucht

Die Leucht ist ein etwa 12.000 ha großes Waldgebiet des Regionalforstamts Niederrhein. Es liegt fast komplett im Norden des Stadtgebietes von Kamp-Lintfort.

Die Leucht ist der südliche Teil der Bönninghardt, einem Teil der Niederrheinischen Höhen, die sich von Kleve bis Krefeld erstrecken. Geologisch ist die Leucht eine Stauchmoräne der Riß- oder Saale-Kaltzeit und vor rund 250.000 bis vor 125.000 Jahren entstanden. Typisch für diese Moränen ist die relativ steile Nord-Ost-Seite. Hier haben die Gletscher mit einer Eishöhe von bis zu 300 m die Gesteine vor sich her geschoben. Die Süd-West-Seite ist abgeflachter und besteht aus dem Sander. In diesem Bereich findet man häufig Taleinschnitte, die von Bachläufen ausgewaschen wurden, die einst aus den Gletschern durch die Gletschertore gespeist wurden. Es gibt in der Leucht eine geologische Besonderheit, welche sich östlich des Leichenweges in einer Entfernung von ca 400 m bis 500 m befindet. Hier senkt sich der Boden im Verlauf des Plaggenweges plötzlich um 1 m – 1,5 m ab. Diese Erscheinung verläuft über mehrere hundert Meter in nord-südlicher Richtung. Bei diesem Gebilde handelt es sich um eine Sanddüne, die sich nach dem Rückzug der Gletscher auf dem Höhenzug abgelagert hat. Vergleichbar hierzu entstanden parallel im Tiefland entsprechend viele größere Dünen wie z.B. Annaberg, Homberg, Budberg, etc. Typisch für diese Dünen ist ebenfalls eine steile Ostseite. Wegen des sandigen Bodens gibt es auf der Bönninghardt nur wenige natürliche Wasserstellen. Sie entstanden während der Eiszeit, als durch das Gewicht riesiger Eisbrocken, Lehm- und Tonmergelhaltiger Boden sich senkte und extrem verdichtet wurde. In diesen Senken bzw. Löcher sammelte sich das Niederschlagswasser. In der Leucht entstand hierdurch ein Hochmoor, das „Saure Veen“, ein Naturschutzgebiet von ca. 2ha Größe. Leider ist vor einigen Jahren, durch die Bohrung von Trinkwasserbrunnen und in diesem Bereich sehr stark vorhandener Bodensenkungen durch den Steinkohlebergbau, die Schicht, die das Wasser im Hochmoor gehalten hat beschädigt worden. Hierdurch ist diese Fläche ausgetrocknet und die ehemals vorhandene Fauna und Flora des Moors verschwunden.

Seit dem 13. Jahrhundert findet in der Leucht Forstwirtschaft statt. Schon die alten Römer führten hier großzügige Waldrodungen durch. Durch den Eintrieb von Viehherden in den Wald zum Zwecke der Beweidung, die Nutzung der abgefallenen Blätter und Nadeln als Einstreu in den Viehställen, der immense Holzverbrauch des Schiffbaues, sowie die Nutzung des Holzes als Brennstoff waren die wesentlichen Nutzung der Leucht. Bis ins 18. Jahrhundert findet man auf historischen Karten die Leucht als ausgewiesenes Waldgebiet unter dem Namen „Lucht“. In niederländischer Sprache bedeutet dieses „Luft“ aber in der alten niederdeutschen Sprache bedeutet es Heuboden, was auch zur landschaftlichen Nutzung der Moränen, auch aus Beschreibung diverser anderer Quellen, bis fast in die heutige Zeit passt. In Dokumenten der Gemeinde Alpen wird die „Hei“ (Heide), nach immer noch gängig mundartlichem Sprachgebrauch für den Ortsteil Bönninghardt, als Kuhweide bezeichnet – Ackerbau war nicht zu betreiben.

Die ältesten Hinweise auf die Besiedlung der Bönninghardt liegen im Norden der Leucht, zum Teil auf dem Gebiet der Gemeinde Issum. Hier lagen nach Befund des Archäologen Rudolf Stampfuß ca. 50 Hügelgräber der Bronzezeit, die etwa 800 v. C. durch die aus dem Süden zuwandernden Nachkommen der Becherkultur angelegt wurden. Das dichteste Gräberfeld befand sich mit einer kleinen Ansiedlung direkt an der südlichen Seite des Strohwegs, in einer Höhe von etwa 12 m bis 15 m über der Fleuthniederrung. Auf dem Gemeindegebiet von Issum sind die Grabhügel durch landwirtschaftliche Bebauung eingeebnet worden und die restlichen Gräber durch Forstwirtschaft und zum Teil durch Verbuschung nur noch sehr schwer erkennbar.

Am 16. Oktober 1760 wird in den Aufzeichnungen des Siebenjährigen Kriegs über die Schlacht bei Kloster Kampen oder vom Kamper Dreieck die Leucht erwähnt. Seinerzeit versuchten die preußischen Truppen über die Leucht die französischen Truppen zu umgehen um diesen in den Rücken fallen zu können.

Um 1860 wird in urkundlichen Akten die Leucht als Unterschlupf für den aus den Alpen stammenden Wilhelm Brinkhoff (Die Vogelfreien der Bönninghardt) genannt.

1936 wurde einen Feldflughafen der Luftwaffe im Gebiet der Bönninghardter Heide am nördlichen Rand der Leucht eröffnet. Dieser wurde gegen Ende des Krieges durch alliierte Truppen zerstört. Die Trümmerreste wurden von der hiesigen Bevölkerung zum Wiederaufbau des Wohnraumes verwendet Flughafen-Boenninghardt.

Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Leucht im südlichen Teil besiedelt. Im Bereich des Kopfbogen und an der Altfelder Straße wurden einige Nissenhütten für die einströmenden Flüchtlinge gebaut, die dann in Wohnhäuser umgebaut wurden (Ponnyhof am Kopfbogen in der Leucht).

1954 beschlagnahmte die Britische Armee als Besatzungsbehörde den nordwestlichen Teil der Leucht um dort ein Munitionsdepot anzulegen. Die Grundstückseigentümer wurden aufgefordert, von einer weiteren Nutzung und Bewirtschaftung abzusehen. Protesten zum Trotz legten die Briten rund dreißig Lagerplätze (17 m x 17 m) für Munition an. Die meisten dieser Plätze lagen größtenteils am Waldweg, Issumer Weg und am Bierweg, aber auch nördlich der Xantener Straße. Die ausgehobenen Kiesgrube an der Kreuzung Waldweg/Strohweg diente als Sprengplatz. Wegen Brandgefahr mussten dabei ca. 15 Morgen Wald abgeholzt werden. Das gesamte Gelände war mit hohen Zäunen versehen und durch Wachen mit Hundestreifen gesichert. Der Feuerwachtturm wurde von seinem alten Standort nahe dem Baerlagshof in den nordwestlichen Teil des Waldes versetzt. Im Herbst 1965 wurde das Depot aufgelöst und die Munition in das Depot Brüggen-Bracht transportiert. Die Sicherungseinrichtungen wurden beseitigt. Die Lage verschiedener Lagerplätze lässt sich heute noch erkennen, hier und da sind auch noch kleinere Einzäunungen und einige Fundamente von Stabsgebäuden übrig blieben. Drei Feuerlöschbassins am Bierweg (Wanderweg A 8 und A 10), von denen zwei abgedeckt und eingezäunt sind, existieren heute noch.

Vom 18. auf den 19. Januar 2007 zerstörte der Orkan Kyrill große Teile der Leucht. Mit Windgeschwindigkeiten bis zu 225 Kilometer in der Stunde prallte der „Herrliche“ – so die griechische Übersetzung – in den Abendstunden des 18. Januars auf weite Teile der Wälder in und um Kamp-Lintfort herum. In der Sturmnacht legte „Kyrill“ in der Leucht 200.000 bis 300.000 Bäume um, das entsprach rund 50.000 Festmeter Holz. Der normale Jahreseinschlag lag bei 4.500 Festmetern. 12000 Hektar war die Waldfläche der Leucht groß, 180 Hektar wurden komplett flach gelegt, darüber hinaus war der gesamte Wald durch Einzel- und Nesterwürfe geschädigt. Kyrill hatte an einigen Flächen den Baumbestand bis zu 75 Prozent zerstört.

Quelle: Wikipedia