Duisburg
Siedlung Wehofen
Für die Belegschaft der Zeche Wehofen ließ die zum Thyssen-Bergbau gehörige "Gewerkschaft Rhein I" ab 1912 die Siedlung Wehofen erbauen. 1918 standen bei einer Belegschaft von 1.545 Beschäftigten 877 Wohnungen zur Verfügung. Zehn Jahre später wurde die Kohlenförderung eingestellt.
In der Siedlung Wehofen beherrscht der Ziegelrohbau den Charakter des Gesamtbildes. Die Anlage von Vorgärten und Grünflächen, die Herstellung von niedrigen Verbindungsbauten zwischen den einzelnen Gebäudegruppen, besonders aber die Bepflanzung der Bürgersteige mit Bäumen haben diese Siedlung zur wahren Gartenstadt erhoben. Um mit dem Grund und Boden nicht gar zu verschwenderisch umzugehen, ist im großen und ganzen der Gruppenhausbau gewählt worden. Jedes Haus, mit besonderem Eingang für die einzelnen Wohnungen versehen, reiht sich in kurzem Abstande an das andere, so daß die Häuserfront selbst ein einheitliches Gepräge abgibt. Das für sich schon schöne Einzelhaus erhält durch seine angemessene Gruppierung in den Häuserverband gesteigerte Wirkung.
Im Jahre 1913 entstand in der Holtener Straße eine Konsumanstalt, angesichts der abgelegenen Lage eine notwendige Einrichtung. Das gleichmäßige Straßenraster unterscheidet Wehofen von anderen Siedlungen der gleichen Zeit und verweist auf die sparsame, zweckbetonte Tradition des Thyssenschen Werkwohnungsbaus. Gleichzeitig zeigen Fassadengestaltung und Dachformen Verwandtschaft mit den "malerischen" Entwürfen des Heimatstils.
Quelle: Route Industriekultur