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Siedlung Oberdorstfeld

Wittener Str. / Zechenstr. / Zollvereinstr. / Knappenstr.
44149 Dortmund


Geodaten

51°29'58.6"N 7°24'36.5"E


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Siedlung Oberdorstfeld

Die Siedlung Oberdorstfeld wurde zwischen 1913 und 1919 von der Zeche Dorstfeld angelegt. Der Architekt Oskar Schwer aus Essen schuf eine Siedlung im Stil einer Gartenstadt. Die 16 Baugruppen umfassen zwischen zwei und sieben Häuser, die sich in Wohnungsgröße und Gestaltungsaufwand unterscheiden. So verfügen die Eckbauten, die vorwiegend für Steiger und Zechenbeamte gedacht waren, häufig über Standerker ("Ausluchten"). In Schwers Konzept sind die Vorstellungen des Aachener Städtebautheoretikers Karl Henrici zu erkennen, der die Übertragung ortsfremder Motive und historischer Bauformen ebenso wie jeden Schematismus ablehnte und statt dessen eine vielfältige und "überraschende" Bauweise forderte. In Oberdorstfeld tragen Straßenerweiterungen und Platzbildung, Sichtbezüge, gestaffelte Hausgruppen und wechselnde Firstrichtungen zu einem "malerischen" Siedlungsbild bei. Zum Teil werden auch Bodenform (Gefälle), Bauflucht und Straßenfluchtlinie in eine spannungsreiche Beziehung zueinander gesetzt, wie in der Zechenstraße, wo die Straßenführung und die Stellung der Hausgruppen sich nicht entsprechen.

Die Erweiterung der Siedlung nach Norden und Westen, die von der Treuhandstelle für Bergmannswohnstätten im rheinisch-westfälischen Steinkohlebezirk GmbH errichtet wurde, verdeutlicht, wie sich Architektur und städtebauliche Vorstellungen im Verlauf der zwanziger Jahre wandelten.

Die Bauten des Berliner Architekten Otto Rudolf Salvisberg aus den beiden ersten Phasen 1920/21 und 1922-26 in Wittener Straße, Lange Fuhr und Beckstedtweg weisen noch die Merkmale der Gartenstadt auf. Es handelt sich überwiegend um eineinhalbgeschossige Reihenhäuser, die zum Teil versetzt angeordnet sind. Die lange Bauzeit des zweiten Abschnitts erklärt sich aus den widrigen Zeitumständen (Inflation, Ruhrbesetzung), welche die Bautätigkeit zeitweise zum Erliegen brachten. Ein neuer Stil kennzeichnet die Bebauung aus dem Jahre 1927 in den Straßen Am Höhweg und Fine Frau. Hier schufen die Dortmunder Architektenbüros Hugo Heinemann und Feldmann & Müller zweigeschossige Mehrfamilienhäuser als große Häuserblöcke bzw. Reihen. Hausformen und Fassaden sind nun einfacher gestaltet. Als schmückende Elemente wirken vor allem die Sockel und Türeinfassungen aus Ziegelstein, die Anklänge an die expressionistische Architektur der Zeit zeigen. Während dieser Teil der Siedlung stilgetreu restauriert worden ist, sind die Einfamilienhäuser aus den beiden ersten Bauphasen häufig so stark verändert, dass sich der ursprüngliche Entwurf kaum noch erkennen läßt.

Quelle: Route Industriekultur