Dortmund
Müsersiedlung der Zeche Gneisenau
Als erste Wohnungsbaumaßnahme für die Beschäftigten der Zeche Gneisenau wurde 1903 - 08 eine Gruppe von Beamtenhäusern an der Altenderner Straße errichtet. Ein hoher Zaun grenzte die Hofanlage von der Straße ab. Wegen ihrer Abgeschlossenheit wurde sie als "Kloster" bezeichnet.
Die eigentliche Kolonie, die ihren Namen nach Geheimrat Robert Müser von der Harpener Bergbau AG erhielt, entstand im Laufe von fast 30 Jahren. Beispielhaft lassen sich hier die unterschiedlichen Konzepte und die Zeitumstände des Arbeiterwohnungsbaus von der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg bis in die dreißiger Jahre verfolgen. Während der erste Bauabschnitt in Müser- und Glückstraße (1910 fertiggestellt) gartenstädtische Vorbilder zeigt, herrscht in der Bogenstraße, die unter den erschwerten Bedingungen des Ersten Weltkriegs bebaut wurde, eine höhere Bebauungsdichte vor; Wohnungen und Gärten sind kleiner, die Häuser schlichter ausgeführt.
Die zwanziger Jahre sind durch vier Sechsfamilienhäuser im Goesebrink vertreten. Sie verbinden Geschosswohnungsbau (in den äußeren Wohnungen) und Reihenhaus (im Mittelteil). 1930 folgten Häuser mit Kleinstwohnungen im Goesebrink und In der Kumke.
Wie vielen Kolonien drohte auch der Müsersiedlung in den achtziger Jahren der Verkauf an Einzeleigentümer. Eine Bewohnerinitiative, die Interessengemeinschaft Müsersiedlung e.V., setzte sich dafür ein, die preiswerten Mietwohnungen zu erhalten. Unter dem Motto "Erhalten und Erneuern" wurde bisher ein Teil der Siedlung modernisiert.
Quelle: Route Industriekultur