Gladbeck
Halde Graf Moltke
Eigentlich wäre die Erhebung im Nordwesten der Gladbecker Haldenlandschaft eine Bergehalde wie viele andere auch. Anfangs schien auch alles in diese Richtung zu laufen. Nachdem die Zeche Graf Moltke 3/4 1971 die letzte Schicht fuhr, lag auch die Halde still.
Sie wurde begrünt und mit Wegen versehen – und könnte schon Tausenden von Erholungssuchenden als idyllisches Refugium nutzbringend gedient haben. Würde es nicht in ihrem Innersten rumoren: Sie brennt nämlich.Pardon: Sie hat Warmstellen, würde der Fachmann natürlich sofort korrigieren. Die hat sie allerdings schon seit fast 30 Jahren, und es ist bislang nicht gelungen, die Warmstellen nachhaltig zu löschen. In der Tat ist ein (verbotener!) Aufenthalt auf der Halde Graf Moltke kein ungetrübtes Vergnügen: Die Ausgasungen sind nicht zu überriechen und Erinnerungen an die frühere Montanzeit des Ruhrgebiets werden wach.
Absperrungen und Hinweisschilder verbieten also das Betreten der Halde, die immer noch im Besitz der Deutschen Steinkohle ist. Schade eigentlich, denn oben drauf macht der Graf einen durchaus einladenden Eindruck. Auf dem wohl ursprünglich als Tafelberg angeschütteten Haldenkörper wurde eine fast schon anmutige Hügellandschaft modelliert, akzeptabler Fernblick inklusive.Und Skilaufen könnte man dort oben sicherlich auch. Wann wir dieses und anderes legal genießen dürfen, ließ sich allerdings nicht ermitteln. Graf Moltke bleibt bis auf Weiteres Verschlusssache.
Quelle: "Über alle Berge" von Wolfgang Berke
Steckbrief: |
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Stadt/Stadtteil: | Gladbeck-Brauck |
Fertigstellung: | ca. 1971 |
Zugänglichkeit: | abgesperrtes Gelände |
Art / Form: | Abraumhalde |
Eigentümer: | Ruhrkohle AG |
Höhe über NN: | ca. 105 m |
Höhe über Niveau: | ca. 70 m |
Fläche: | ca. 17 ha |
Anfahrt / Parken: | Welheimer Straße, Europastraße |
Besonderes: | "Brennende Halde", nicht legal zugänglich |
Quelle: "Über alle Berge" von Wolfgang Berke